Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.
Ich freue mich, meine Damen und Herren, dass ich Sie heute hier im Namen der Friedrich-Alexander-Universität
Erlangen-Nürnberg und im Namen der Hochschulleitung sehr herzlich begrüßen darf.
Für die Unterzeichnung der Karte der Vielfalt ist der Anlass und eigentlich habe ich die Karte schon unterschrieben.
Jedenfalls liegt sie unterschrieben vor, aber wir werden heute für das Bild so tun, als würde ich gerade unterschreiben.
Und zu diesem Anlass sind Sie hier dabei. Die Ringvorlesung.
Die Universität lebt Diversität, Chancen und Herausforderungen von Diversity Management.
Diese Ringvorlesung ist der Rahmen, in dem das Ganze stattfindet und in dem der neue Arbeitsbereich Diversity Management heute vorgestellt wird.
Seit vielen Jahren ist die Verwirklichung von Chancengleichheit für die Universität eine ganz wesentliche Aufgabe,
eine zentrale Querschnittsaufgabe in allen Planungs- und Entwicklungsprozessen der FAU.
Frau Prof. Witter-Sterzel, die ich hier sehr herzlich begrüßen darf, wird mir das sicherlich bestätigen.
Spätestens seitdem sie bei uns im Präsidium Vizepräsidentin war, weiß sie, dass die Gleichstellung bei uns eine wichtige Aufgabe ist.
Und wir haben gerade in dieser Zeit viel gelernt von ihr als erste Frauenbeauftragte der FAU und nachher als Prorektorin, die sich vielfältig und nachhaltig dafür eingesetzt hat.
Zu den primären Zielen gehört die Steigerung des Frauenanteils an den Professuren.
Ein Thema, das seit langem im Vordergrund steht und das davon abhängt, dass wir Frauen frühzeitig fördern als weiblichen Nachwuchs für Forschung und Lehre auf allen Qualifikationsebenen.
Wir sprechen hier von einem Kaskadenmodell, in dem wir die Vereinbarkeit von Studium, Beruf und Familie zu optimieren versuchen.
So wurde im Jahr 2011 an der FAU bereits eine Reauditierung durchgeführt.
Wir haben ja vor einiger Zeit schon einen Audit bekommen zur familiengerechten Hochschule, in der uns erneut bestätigt wurde, dass wir als Arbeitgeberinnen die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sehr ernst nehmen,
wenn er einen hohen Stellenwert einräumen. Dass die FAU eine erfolgreiche Gleichstellungspolitik in Bezug auf Gender und familiäre Betreuungsaufgaben leistet, wurde auch von der DFG, von den Gutachterinnen und Gutachtern der DFG so gesehen.
So wurden wir im Juni 2011 ausgezeichnet, insofern als wir bei der Umsetzung der forschungsorientierten Gleichstellungsstandards in dem oberen Bereich der Kategorie 3 von 4 Noten, sozusagen 3 Plus würde man sagen, oder 3 bis 4 in der Schule eingestuft wurden, wobei 4 die beste Bewertung ist.
Das heißt, wir wurden für ein überzeugendes Gesamtkonzept ausgezeichnet und damit gehörte die FAU in Bayern, bezogen auf die Gleichstellungspolitik, aber nicht nur da natürlich, zur Spitze der Universitäten.
In ihrem neuen Gleichstellungskonzept von 2011 hat sich nun die Universität das Ziel gesetzt, ihre Gleichstellungsarbeit um den Aspekt und die Strategie des Diversity Management zu erweitern.
Was bedeutet Diversity Management? Nun, neben Gender und Familie sind für uns als vielfältige Universität eine ganze Reihe von weiteren Vielfaltmerkmalen zentral.
Dazu gehört der Migrationshintergrund, dazu gehören soziale Herkunft, das Lebensalter, Krankheit, Behinderung, all diese Fragen, die es gilt auch künftig in alle unsere Planungs- und Entwicklungsstrategien einzubeziehen und zu berücksichtigen.
Gender Mainstreaming bleibt also weiterhin zentrale Säule der Gleichstellungspolitik der FAU, aber auf allen Ebenen wird Gender Kompetenz nun offiziell ergänzt durch Diversity Kompetenz.
In diesem Zuge wurde auch das ehemalige Büro der Frauenbeauftragten zum Büro für Gender und Diversity richtig fränkisch bezeichnet, wie Sie merken, aber das ist nun die Ausdrucksweise, die sich weltweit eingebürgert hat.
Wir haben dabei dieses Büro nicht nur umbenannt und damit Labelpolitik betrieben, sondern wir haben auch zwei Mitarbeiterinnen neu eingestellt, Frau Dr. Anja Gottburgsen und Frau Dr. Ebru Tebicic.
Und zwar genau für diesen neuen Aufgabenbereich Diversity Management. Im Anschluss sagen wird Ihnen die Universitätsfrauenbeauftragte Frau Professor, Privatdozentin Keilhauer demnächst hoffentlich, Professorin, also unsere stellvertretende Universitätsfrauenbeauftragte Frau Keilhauer wird Ihnen das demnächst nachher gleich vorstellen.
Ich begrüße Sie und daneben auch drei weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Teams, Frauenbeauftragten der Universität sehr herzlich und danke schon jetzt für Ihr Engagement.
Mit der offiziellen Einführung des Diversity Management stellt sich die FAU in Zeiten von Globalisierung und Europäisierung im Zeichen des demografischen Wandels und in Zeiten wachsender Diversität von Gesellschaften den anstehenden gesellschaftlichen und hochschulpolitischen Herausforderungen.
Hochschulen wagen heute die Gradwanderung zwischen dem Anspruch auf Chancen und Bildungsgerechtigkeit einerseits und dem internationalen Wettbewerb um beste Köpfe, um die höchsten Drittmittel, um die besten Studierenden und Professoren andererseits.
Internationale Konkurrenz und Teilhabe für viele sind zentrale hochschulpolitische Handlungsbereiche und manche meinen, das sei ein Gegensatz.
Ich meine aber, das muss ich nicht widersprechen, sondern ist dem Gegenteil mit Diversity Management unmittelbar einzulösen.
Diversity Management begreift insofern Vielfalt nicht als Störgröße im Räderwerk der Organisation, sondern anerkennt und wertschätzt Vielfalt als wichtige Ressource.
Der aktive und produktive Umgang mit Diversität erhöht Chancen und Bildungsgerechtigkeit und die Qualität in Forschung und Lehre, aber auch im nichtwissenschaftlichen Bereich.
Die Hochschulen können somit die verschiedenen Aspekte ihres gesellschaftlichen Auftrags integrieren und den daraus resultierenden Aufgaben besser gerecht werden.
Wir können nur dann erfolgreich sein, wenn wir die vorhandene Vielfalt erkennen, fördern und nutzen.
Dabei unterstützt uns auch der frisch gebackene Preisträger, hier sitzt er, das Senat der Witter- und Stärzelpreises.
Sie konnten leider nicht zugegen sein, als wir ihn gestern verliehen haben.
Dieser Preis zur Förderung der Gleichstellung und Vielfalt der FAU an der FAU, an Professor Öztürk und ich begrüße Sie hier und heiße Sie herzlich willkommen.
Das betrifft auch die Vielfalt unserer Studierenden, aber auch unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Ihre unterschiedlichen Fähigkeiten und Talente eröffnen Chancen für innovative und kreative Lösungen.
Die FAU möchte eine Barriere und diskriminierungsfreie Lernumgebung und ein Arbeitsumfeld schaffen.
Alle Universitätsangehörigen sollen Wertschätzung erfahren, unabhängig von Geschlecht, Nationalität, ethnischer Herkunft, Religion und Weltanschauung, Behinderung, Alter, sexueller Orientierung und Identität.
Die Anerkennung und Förderung dieser vielfältigen Potenziale in einem Klima der Akzeptanz, der Toleranz und des gegenseitigen Vertrauens erhöht die Attraktivität der FAU auch für internationale Studierende, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.
Um dies bereits im Leitbild der FAU 2009 formulierte Ziel zu bekräftigen und sowohl innerhalb der FAU, auch außerhalb zu kommunizieren, haben wir die Karta der Vielfalt unterzeichnet.
Was ist diese Karta der Vielfalt? Sie wurde 2006 initiiert, nicht von Universitäten und der Wissenschaft, sondern von Wirtschaftsunternehmen.
Unterstützt wird sie durch die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Frau Prof. Maria Böhmer und Schirmherrin ist unsere Bundeskanzlerin, Angela Merkel.
Die deutsche Karta ist Teil des Netzwerkes der EU-Karta und da ist eine ganze Reihe von Ländern dabei, Belgien, Frankreich, Italien, Österreich, Schweden, Spanien und natürlich auch wir.
Mittlerweile haben 1200 Organisationen aus der Wirtschaft, dem öffentlichen Sektor, den Vereinen, Verbänden, Stiftungen die Karta unterzeichnet.
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
01:22:22 Min
Aufnahmedatum
2012-11-06
Hochgeladen am
2012-11-15 12:17:22
Sprache
de-DE